Senat beschließt Flächen-Paket für den Bezirk Wandsbek: Fast 300 Wohneinheiten werden realisiert, ehemalige Schule Berne wird Stadtteilzentrum, tus BERNE e. V. erhält Sportcampus
6. Juni 2023
Der Senat hat heute mit einem Flächen-Paket für den Bezirk Wandsbek die Realisierung von Wohnungsbaupotentialen mit fast 300 Wohneinheiten in Hamburg größtem Bezirk und von zwei Infrastrukturprojekten in Farmsen-Berne auf den Weg gebracht: Die ehemalige Schule Berne soll durch die fux eG im Erbbaurecht übernommen und denkmalgerecht zum neuen Stadtteilzentrum für Sport, Nachbarschaft, Kultur und Bildung saniert und weiterentwickelt werden.
Hierfür werden investive Zuwendungen in Höhe von bis zu 10 Mio. Euro durch die FHH bereitgestellt. Darüber hinaus wird der tus BERNE e.V. einen neuen Sportcampus mit einer modernen zweistöckigen Sporthalle erhalten. Der tus BERNE e. V. erhält für die Umsetzung Zuwendungen in Höhe von bis zu 10,6 Mio. Euro. Darüber hinaus werden mit dem Paket die Voraussetzungen für den Neubau von 270 Wohnungen im Bezirk Wandsbek beschlossen. Insgesamt werden somit Potenziale für ca. 15.000 m² Wohnfläche geschaffen, 3.600 m² Sport- und Kulturfläche saniert, zwei Kitas verlagert bzw. eine Kita und 1.500 m² Sporthallenfläche neu gebaut werden. Die Wohnungsbauprojekte werden durch die Stadt in Erbbaurecht an die zukünftigen Investoren vergeben werden. Der zur Finanzbehörde gehörende Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) als Eigentümer der unbebauten Flächen hat die Stadtentwicklungs- und Stadterneuerungsgesellschaft Hamburg mbH (steg) mit den weiteren Arbeiten beauftragt.
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Ob Wohnungsbau, Sport oder Kultur – mit dem heutigen Beschluss haben wir ein starkes Flächen-Paket für Hamburgs größten Bezirk und ganz konkret für Farmsen-Berne auf den Weg gebracht. In Summe fügen sich alle Vorhaben perfekt ein in unsere nachhaltige und soziale Bodenpolitik. Für das beeindruckende Schumacher-Gebäude der ehemaligen Schule Berne ist als künftiges Stadtteil-, Sport- und Kulturzentrum eine langfristige Perspektive gefunden worden.“
Bezirkssenatorin Katharina Fegebank: „Das heute beschlossene Flächenpaket ist ein starkes Signal für den Bezirk Wandsbek. Farmsen-Berne bekommt ein modernes Stadtteilzentrum mit einem breiten Angebot an Kultur, Bildung und Sport, das schon bald zu einem wichtigen Treffpunkt für die Nachbarschaft und Kulturschaffende werden wird. Zudem entsteht dringend benötigter Wohnraum sowie ein neuer Sportcampus für alle Sportbegeisterten. Ein tolles Beispiel für die ganzheitliche Entwicklung attraktiver und lebenswerter Quartiere!“
Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Mit dem heute beschlossenen Flächen-Paket gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums in Hamburg. An drei Standorten in Farmsen-Berne entsteht ein vielfältiges Wohnungsangebot für ganz unterschiedliche Zielgruppen. Es freut mich besonders, dass mit 30 Wohnungen auch ein wichtiger Beitrag zur Versorgung vordringlich wohnungssuchender Haushalte geleistet wird.“
Hintergrund
Tonndorfer Hauptstraße
An der Tonndorfer Hauptstraße sollen ca. 90 Wohneinheiten auf dem rund 13.000 m² großen Grundstück errichtet werden. Derzeit befinden sich auf dem zu entwickelnden Grundstück Tonndorfer Hauptstraße noch ein Sportplatz mit Grandbelag sowie ein Vereinshaus des Sportvereins Tonndorf-Lohe von 1921 e. V. In Abstimmung mit dem Verein wird der Sportplatz voraussichtlich im Jahr 2023 aufgegeben und der Sportbetrieb an die Grunewaldstraße (Rahlstedt) verlagert. Der Bau eines Kunstrasenfeldes und eines Vereinsheims an der Grunewaldstraße wird voraussichtlich noch im Jahr 2023 abgeschlossen werden. Die Maßnahme wurde mit Mitteln aus dem Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramm (HWSP) finanziert. Es wird eine Bruttogeschossfläche (BGF) von rund 9.000 m² angestrebt. Mit einer Grundstücksvergabe wird im Jahr 2025 gerechnet.
Am Stühm-Süd
Auf dem Grundstück befindet sich derzeit ein nicht genutzter Sportplatz, dessen Bedarfe an anderen bereits bestehenden Sportplätzen im Bezirk Wandsbek gedeckt werden. Das städtebauliche Konzept der steg sieht eine Bebauung von rund 12.000 m² BGF (oberirdisch) vor. Insgesamt sind 114 Wohneinheiten (12 Reihenhäuser und 102 Geschosswohnungen) sowie als sozialer Infrastrukturbaustein eine zweigeschossige Kindertagesstätte vorgesehen. Derzeit wird durch die steg eine Ausschreibung auf das Konzept für den LIG vorbereitet. Mit einer Grundstücksvergabe wird im Jahr 2024 gerechnet. Unter Berücksichtigung des gewachsenen Umfeldes wird ein lebendiges Quartier von hoher städtebaulicher Qualität u. a. mit einem barrierefreien Geschosswohnungsbau für Seniorinnen und Senioren entstehen.
Lienaustraße/Berner Allee
Die Grundstücksflächen für den Wohnungsbau grenzen im Süd-Westen an die Fläche der Kirchengemeinde Farmsen-Berne mit der Friedenskirche, im Osten an den Sportplatz und zukünftigen Sportcampus des tus BERNE e. V. mit ca. 16.000 m² und im Süden an die Berner Allee. Auf dem Areal befinden sich drei nicht mehr nutzbare (asbest-belastete) Pavillonbauten der benachbarten denkmalgeschützten ehemaligen Schule Berne und die Kita Sonnenhügel mit der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Hamburg e.V. (AWO) als Trägerin. Die heute bereits bestehende, Kita Sonnenhügel wird als Neubau Gegenstand der Ausschreibung für den zukünftigen Investor der Grundstücksflächen und somit von diesem finanziell verantwortet. Eine Erweiterung des Krippenangebotes und die Verlängerung der Betreuungszeiten sollen sich in der Neukonzeptionierung wiederfinden. Für maximal 80 Kinder (55 im Elementarbereich / 25 im Krippenbereich), welche im Neubau direkt angrenzend zur Sportfläche untergebracht werden, bietet sich somit ein zusätzliches Betreuungsangebot. Im Januar 2023 wurde hierzu die Bauvoranfrage beim Bezirksamt Wandsbek eingereicht. Der Bauvorbescheid wird voraussichtlich im Herbst 2023 vorliegen. Für den Wohnungsbau wird derzeit der Bebauungsplan Farmsen-Berne 39 einschließlich des o. g. Kirchengrundstücks aufgestellt. Die Vorweggenehmigungsreife ist für Sommer 2024 avisiert. Mit der Ausschreibung auf das von der steg entwickelte Konzept für den Wohnungsbau (inkl. Kita) wird im Sommer 2024 gerechnet.
Sportcampus tus BERNE e.V.
Das alte Geschäftsstellengebäude des tus BERNE e. V. soll in Zusammenhang mit der Wohnungsbebauung abgerissen und eine neue, moderne zweistöckige Sporthalle errichtet werden. Dabei sollen neben einer Gymnastik- und Einfeldhalle auch eine Kletterwand realisiert werden. Dieses moderne Gebäude wird durch den tus BERNE e. V. errichtet. Der tus BERNE e. V. erhält Zuwendungen in Höhe von bis zu 10,6 Mio. Euro vom Bezirksamt Wandsbek für die Vornahme der Baumaßnahmen, die mit dem Beschluss des Senats heute gesichert werden konnten. Zusätzlich sollen ein neues Kleinspielfeld und eine neue Beach-Volleyball-Anlage im Freiraum entstehen. Der Bauantrag für den Sportcampus wurde im Dezember 2022 beim Bezirksamt Wandsbek eingereicht. Die Baugenehmigung wird voraussichtlich in der zweite Jahreshälfte 2023 vorliegen. Mit einem Baustart wird im Jahr 2024 gerechnet. Die Inbetriebnahme könnte voraussichtlich zu Beginn des Jahres 2025 sein. Die Geschäftsstelle des tus BERNE e. V. wird nach Fertigstellung der Sanierung die Erdgeschossflächen des ehemaligen Schulgebäudes beziehen, die mittels Erbbaurechtsvertrag ins Eigentum der fux e.G. übertragen wird.
Stadtteilzentrum für Sport, Nachbarschaft, Kultur und Bildung – Sanierung Schule Berne
Die im Jahr 1929/1930 nach den Plänen von Fritz Schumacher errichtete Schule Berne wurde im Jahr 2016 für den Schulbetrieb geschlossen. Seitdem steht das Gebäude leer. Die zugehörige Sporthalle wird weiterhin durch den tus BERNE e. V. genutzt. 2017 hat sich der lokale Verein KuBiZ e. V. gegründet und sich zunächst für den Erhalt des bedeutsamen Gebäudes und anschließend für eine stadtteilbezogene Umnutzung der ehemaligen Schule eingesetzt. Vorgesehen ist, den Standort als zentralen Ort für das Gemeinwesen und als lebendiges Denkmal für das Schumacher-Erbe im Stadtteil zu erhalten und künftig für den Stadtteil zu öffnen. In dem identifikationsstiftenden ehemaligen Schulgebäude soll daher ein Stadtteil-, Sport- und Kulturzentrum entstehen, das unter der Trägerschaft der fux eG unterschiedliche Einrichtungen zusammenführt und ein breites Angebot sowie Räume und Freiflächen für Sport, Gemeinwesen und Kulturschaffende bereithält.
Die fux eG hat als genossenschaftliche Eigentümerin der ehemaligen Polizeikaserne in der Bodenstedtstraße in Hamburg-Altona vielfältige und fundierte Erfahrungen mit der Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden sowie mit der genossenschaftlichen Selbstverwaltung von Projekten. Ziel der fux eG sind solidarische, sozialverträgliche und gemeinwirtschaftliche Formen der ökonomischen Zusammenarbeit.
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