Architekturentwürfe aus dem Wettbewerb zur Neubebauung des ThyssenKrupp-Areals im Jupiter
10. Januar 2023
Zwischen dem 13. und 29. Januar 2023 werden die Architekturentwürfe des Wettbewerbs zur Neubebauung des ThyssenKrupp-Areals im Jupiter (ehemaliges Karstadt-Sport-Gebäude) in der Mönckebergstraße ausgestellt. Bei der Jurysitzung am 12. Dezember 2022 hatte sich das Preisgericht für den Entwurf von gmp International GmbH (Hamburg) mit WES GmbH LandschaftsArchitektur (Hamburg) entschieden.
Das ehemalige ThyssenKrupp-Areal an der Waidmannstraße liegt direkt gegenüber des geplanten Fern- und Regionalbahnhofs am Diebsteich. Durch den hochbaulich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb sollten Konzepte und Ideen gefunden werden, um auf dem städtischen Grundstück zukünftig ein Fußballstadion, eine Musikhalle für circa 5.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, Büroflächen sowie ergänzende stadtteilbezogene Nutzungen wie eine Kita, Einzelhandel und Gastronomie errichten zu können. Die prägnanten Pförtnerhäuschen und das historische Verwaltungsgebäude bleiben erhalten und werden umgenutzt. Im rückwärtigen Bereich des Areals ist zudem eine neue Erschließungsstraße geplant, um das Bahnhofsumfeld vom motorisierten Verkehr zu entlasten.
Am Wettbewerb nahmen zwölf Planungsteams teil, die sich vorher in einem europaweiten Auswahlverfahren bewerben mussten. Als erster Preisträger wurde von der 21-köpfigen Jury unter Leitung von Prof. Jörg Aldinger der Entwurf von gmp International GmbH (Hamburg) mit WES GmbH LandschaftsArchitektur (Hamburg) einstimmig ausgewählt.
Der zweite Preis wurde an das Team agn Leusmann GmbH (Hamburg), agn Niederberghaus & Partner (Ibbenbüren) mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten (Bonn) vergeben. Ein dritter Preis ging an Architekten Venus (Hamburg) mit :mlzd (Berlin) und GREENBOX (Köln).
Die Arbeiten wurden bereits am 9. und 10. Dezember 2022, vor dem Preisgericht, öffentlich ausgestellt und konnten kommentiert werden. Die prämierte Arbeit wurde in diesem Rahmen auch von vielen Bürgerinnen und Bürgern gelobt, insbesondere der großzügige Freiraum und der respektvolle Umgang mit den Bestandsgebäuden erhielten viele positive Kommentare.
Die Ausstellung im Jupiter bietet nun die Möglichkeit, alle zwölf Entwürfe erneut anzusehen und vertieft zu betrachten. Der Eintritt ist frei.
Wann?
Vom 13. bis 29. Januar 2023, täglich zwischen 12 und 19 Uhr
Wo?
Jupiter (ehemaliges Karstadt-Sport-Gebäude), Mönckebergstraße 2–4
Die Nutzung der Ausstellungsflächen wird ermöglicht durch das Förderprogramm „Frei_Fläche: Raum für kreative Zwischennutzung“, welches von der Behörde für Kultur und Medien (BKM), der Hamburg Kreativ Gesellschaft mbH und dem Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) aufgesetzt wurde.
Hintergrund: ThyssenKrupp-Areal
Durch die Entscheidung der Deutschen Bahn, den Fern- und Regionalbahnhof Hamburg-Altona an den Standort Diebsteich zu verlagern, wurde ein nachhaltiger Impuls für eine langfristige Veränderung des umgebenden Stadtraums gesetzt. Bis zum Jahr 2027 wird am Diebsteich ein neues Bahnhofsempfangsgebäude mit zwei Hochpunkten entstehen, das als markante Landmarke den Ort neu definieren wird. Das ThyssenKrupp-Areal liegt unmittelbar gegenüber des neuen Bahnhofsstandorts und seine Neubebauung wird das Quartier rund um den neuen Bahnhof wesentlich prägen.
Das Gebiet am Diebsteich bietet schon heute durch seine zentrale Lage zwischen den Zentren Altonas und Eimsbüttels große Entwicklungspotenziale, die sich nicht nur aus dem Bestand, sondern auch aus dem Nutzungswandel ehemaliger Gewerbeflächen ergeben. Damit besteht die Chance, Orte für neue und ergänzende Nutzungen zu schaffen, die sich in den rauen, gewerblich geprägten Charme des Quartiers einfügen und es als lebendigen, urbanen Raum im Hamburger Stadtgefüge neu platzieren.
Um die Chancen dieser Entwicklungsprozesse im gesamtstädtischen Interesse nutzen zu können, wurde der städtebaulich-freiraumplanerische Rahmenplan Diebsteich erarbeitet, der von zahlreichen Informations- und Beteiligungsangeboten begleitet wurde. Der Rahmenplan wurde zwischen 2018 und 2021 innerhalb der vorbereitenden Untersuchung (VU) Diebsteich für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme erarbeitet und formuliert städtebauliche, freiraumplanerische und verkehrliche Ziele für das gesamte Gebiet am Diebsteich.
Das ThyssenKrupp-Areal, welches im Jahr 2017 von der Freien und Hansestadt Hamburg erworben wurde, stellt einen zentralen Teilbereich des Rahmenplans dar. Die Aussagen des Rahmenplans für die Fläche bilden die wesentlichen Grundlagen für den im Sommer 2022 gestarteten hochbaulich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb.
Folgende Nutzungen sind auf dem 4,7 Hektar großen Areal vorgesehen:
- ein Fußballstadion mit ca. 5.000 Plätzen nebst Mantelbebauung für Büro, Gastronomie, Handel, Kultur, Freizeit einschließlich Tiefgarage,
- Hamburg Music Hall (HMH): Sanierung und Erweiterung der Bestandshalle zu einer Musikhalle für bis zu 5.000 Besucherinnen und Besucher,
- Büro- und Gewerbeflächen: Entwurf eines Bürogebäudes mit weiteren publikumswirksamen Nutzungen nebst Tiefgarage,
- Umnutzung eines gründerzeitlichen ehemaligen Verwaltungsgebäudes mit Flächen für eine Kita und weiteren stadtteilbezogenen Nutzungen sowie die Umnutzung zweier historischer Portalhäuschen.
Die Gestaltung des Freiraums wird die Atmosphäre des Areals künftig wesentlich bestimmen, weshalb in die Planungsteams neben Architekturbüros auch Freiraumplanungsbüros eingebunden waren. Ausloberin des Wettbewerbsverfahrens war der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG).
Es ist beabsichtigt, den Entwurf mit dem ausgewählten Planungsteam weiter auszuarbeiten und das Bebauungsplanverfahren auf Grundlage des Siegerentwurfs weiterzuführen. Ziel ist es, im Jahr 2024 den Bebauungsplan festzustellen.
Bildmaterial des Siegerentwurfes können Sie hier herunterladen: https://www.skyfish.com/p/fhh/2189514
Weitere Informationen zum ThyssenKrupp-Areal und zum Wettbewerbsverfahren finden Sie auf den Projektseiten von BSW und LIG: www.hamburg.de/diebsteich, https://immobilien-lig.hamburg.de/projekte
Rückfragen der Medien
Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen
André Stark | Pressesprecher
Telefon: 040 42840 - 2051
E-Mail: pressestelle@bsw.hamburg.de
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